Setbesuch in Hannover: "Miss Holocaust Survivor"
Am 5. November 2021 besuchten wir die Dreharbeiten des nordmedia-geförderten Dokumentarfilms MISS HOLOCAUST SURVIVOR in Hannover. Regisseur Radek Wegrzyn drehte hier mit SchauspielerInnen Reenactment-Szenen, die Erinnerungssequenzen aus der Kindheit der portraitierten Protagonistinnen darstellen.
Der Kinodokumentarfilm MISS HOLOCAUST SURVIVOR bringt das Leben von Rita Kasimow-Brown (84) und Tova Ringer (93) auf die Leinwand. Sie gehören der letzten Generation der Überlebenden des Holocaust an. Der Film erzählt von ihnen und auch von der Schönheit und Stärke, die Frauen in fortschreitendem Alter innewohnt. Rita und Tova nehmen an einem einzigartigen Schönheitswettberb in Israel teil: Hier flanieren vierzehn Frauen im Alter von 78-93 Jahren über einen Laufsteg und werden für ihr Leben gefeiert. Es ist der einzige Schönheitswettbewerb der Welt, in dem es auf innere statt äußere Schönheit ankommt, denn die Frauen haben eines gemeinsam: Sie sind Holocaust-Überlebende.
Am Tag des Setbesuchs, der zugleich auch der letzte Drehtag des Films war, wurde eine Erinnerungssequenz mit der jungen Darstellerin Selma Schmidt inszeniert. Sie spielt die elfjährige Rita Kasimow, die nach monatelangem Aufenthalt aus einem Erdloch kriecht, das ihrer jüdischen Familie als Versteck vor den Nazis diente.
Autor, Regisseur und Produzent Radek Wegrzyn ist Initiator und Gründer der Lüneburger Produktionsfirma Magical Realist Films, die den Film produziert. Die Dreharbeiten in Hannover fanden mit einem rund 15-köpfigen deutsch-polnischen Filmteam an drei Tagen in einer leerstehenden Auto-Werkstatt in der Südstadt von Hannover statt. Hinter der Kamera stand der vielfach preisgekrönte DoP Matthias Bolliger. Der Film soll im nächsten Jahr seine Festival-Premiere feiern.
Weitere Informationen: MISS HOLOCAUST SURVIVOR