Setbesuch in Bremen: "Heinrich Vogeler"
Am 2. Juni 2020 waren wir am Set des nordmedia-geförderten Dokudramas HEINRICH VOGELER in der Überseestadt in Bremen. Gerade angelaufen, stoppte Corona Mitte März die Dreharbeiten des Spielfilms mit Florian Lukas in der Titelrolle. Nach zweimonatiger Pause konnte es Ende Mai unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts weitergehen und die Produktion der Kinescope Film GmbH in Worpswede und Bremen wieder aufgenommen werden. In der Bremer Überseestadt drehte Regisseurin Marie Noëlle in der historischen Kulisse des Kaffee-HAG-Gebäudes eine tragische Szene: Der ehemals gefeierte Jugendstilmaler Heinrich Vogeler stirbt am Ende seines Lebens verbannt in Kasachstan, arm, allein und krank.
Wenige Tage zuvor entstanden an Originalschauplätzen in Worpswede ganz andere Bilder: Der hochkarätige Cast mit Florian Lukas, Anna Maria Mühe als Martha Vogeler, Johann von Bülow als Rainer Maria Rilke und Naomi Achternbusch in der Rolle von Paula Modersohn Becker, wandelte bei strahlendem Sonnenschein im idyllischen Park des von Vogeler gegründeten Barkenhoffs und versetzte ihn wieder in die Zeit der berühmten Künstlerkolonie.
Doch die kontrastierenden Bilder passen zur wechselvollen Geschichte des Künstlers Heinrich Vogeler, der sich durch sein Kriegstrauma zum Pazifisten und Kommunisten wandelt. Mittels Spiel- und Dokumentarfilmszenen werden herausragende Schlüsselmomente aus dem Leben des international bekannten Malers und Gründers der Künstlerkolonie Worpswede beleuchtet und sein Verständnis von Kunst und Künstlertum mit heutigen KünstlerInnen in Verbindung gebracht.
Dazu stehen neben dem hochkarätigen Cast bekannte Protagonisten aus Kultur und Gesellschaft für Interviews an Originalschauplätzen zu Verfügung, darunter Autor und Vogeler-Experte Klaus Modick sowie Beate Arnold, Leiterin des Museums Barkenhoff und die Urenkelin von Heinrich Vogeler, Daniela Platz. Für Hauptdarsteller Florian Lukas ist es der erste Dreh nach dem Corona bedingten Lockdown.
„Trotz Maskenpflicht am Set, Abstandsregeln und stets präsentem Desinfektionsmittel sind wir alle froh, dass es wieder los geht“, so Produzent Matthias Greving von der Kinescope Film. Bis zum 9. Juni 2020 wurde an insgesamt 21 Drehtagen noch unter besonderen Bedingungen gedreht. Regisseurin Marie Noëlle schrieb auch das Drehbuch des Dokudramas, das im Verleih von Farbfilm in die Kinos kommen soll. Die Kamera führt Christoph Iwanow.