Setbesuch in Bremen: "Störung"
Von Mitte Juli bis Anfang August 2021 haben in Bremen die Dreharbeiten für den nordmedia-geförderten Film STÖRUNG von Constantin Hatz stattgefunden. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit: Drehbuchautor und Regisseur Constantin Hatz bekam 2015 einen Anruf von der Polizei in Wien. Ihm sollten „Abschiedsnachrichten“ eines Bekannten übergeben werden. Auf einem kleinen Zettel stand mit Bleistift geschrieben: „Suizid. Keine Obduktion nötig.“ Im Jahr 2015 nahm sich ein Mensch sein Leben und hinterließ tausende Seiten beschriebenes Papier - „Notizen über meine Existenz“, so er selbst, die sechs Jahre später die Grundlage des Films STÖRUNG bilden.
In fünf Episoden und Motiven wird das Leben des verstorbenen Protagonisten Driton durch die Augen eines gemischtes Ensemble aus DarstellerInnen und Laien nachgezeichnet. Sie erzählen von Ereignissen, die wirklich geschehen sind. Von Krieg, Flucht und von Traumata, die das Leben eines jungen Mannes geprägt haben, der als Kind mit seiner Mutter vor dem Krieg aus dem Kosovo nach Wien floh. Dialoge gibt es im gesamten Film nicht, stattdessen entfaltet er seine Wirkung allein durch die Monologe, die über die stimmungsvollen und ästhetischen Bilder in Schwarz-Weiß gelegt sind. Constantin Hatz beschreibt die bearbeiteten Monologe als „ein Konzentrat von Dritons Existenz, das sein Leben vom Krieg bis zum Suizid portraitiert".
Für die Dreharbeiten in Bremen verwandelte sich die leerstehende Prof. Hess Kinderklinik am Klinikum Bremen Mitte in eine Psychiatrie. In der "Geisterklink", die demnächst in Wohnraum umgewandelt werden soll, konnte das 13-köpfige Filmteam auch ein Produktionsbüro einrichten. "Die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit der Motivgeberin, der Wohnungsbaugesellschaft Gewoba, lief sehr gut", berichtete Creative Producerin Janina Sara Hennemann von der Kinescope Film. Außerdem wurde in Bremen in der Shakespeare-Company am Leibnizplatz gedreht.
Trotz des schweren und sehr emotionalen Plots sei die Stimmung am Set nicht bedrückend, sondern angenehm konzentriert und sehr wertschätzend gewesen, so Janina Sara Hennemann: "Am Set herrschte eine angenehme, familiäre Atmosphäre. Das Team ist einerseits durch die intensiven Dreh-Blöcke zusammengewachsen, andererseits kannten sich einige KollegInnen auch schon vorher. Das war eine gute Voraussetzung für diesen doch besonderen Filmdreh."
Direkt im Anschluss an die Dreharbeiten in Bremen ging es für ein kleines Team um Regisseur und Autor Constantin Hatz zum Auslandsdreh nach Bulgarien. Weitere Dreharbeiten haben in Schleswig-Holstein stattgefunden. STÖRUNG wird von der Kinescope Film GmbH (Produzent Matthias Greving, Ausführende Produzentin Kirsten Lukaczik, Creative Producerin Janina Sara Hennemann) in Ko-Produktion mit dem ZDF - das Kleine Fernsehspiel (Redaktion Lucia Haslauer) realsiert. Die Bildgestaltung verantwortet Moritz Moessinger. Das Projekt wurde gefördert durch die MOIN Filmförderung und die nordmedia, sowie den Deutschen Filmförderfonds. Der Kinostart ist für 2023 geplant.
Weitere Informationen: STÖRUNG