"Fischer, Fährmann, Freizeitkapitäne: Mit Leidenschaft fürs Wasser"

Reportage von Franziska Voigt

Mediathek: Online verfügbar bis 11.06.2025, 20.15 Uhr, ARD Mediathek; Sendetermin: So, 11.06.2023, 20.15 Uhr, NDR-Fernsehen (Erstausstrahlung 90 min-Fassung)

Ein Fluss bedeutet Leben, Dynamik und Veränderung. Und für viele Menschen ist ihr "Heimatfluss" Arbeitsplatz und Lebensmittelpunkt zugleich. Reportage erzählt Geschichten vom Leben auf und am Wasser und begleitet unter anderem Schiffer, Lotsen und Stand-up-Paddler in ihren Revieren. Die Reportage verwöhnt außerdem mit opulenten Bildern besonderer Flusslandschaften in Norddeutschland.

Der Fährmann auf der Oste
Von Hand zieht Aron Plate die kleine Prahmfähre in Gräpel über die Oste, immer dann, wenn jemand die Glocke läutet. Bei dem 22-Jährigen fahren Fahrradfahrer, Pkw, aber auch mal historische Trecker mit. "Man weiß nie wer kommt. Und deswegen wird es auch nie langweilig!", sagt er. Anstrengend ist es allerdings auch, denn die Fähre wird an einer Kette und ausschließlich mit Körperkraft bewegt. Sie ist seit mindestens 100 Jahren im Besitz seiner Familie, vor Aron war sein Vater hier Fährmann. Und jedes Jahr im Frühjahr wird es spannend, wenn die Prahmfähre das erste Mal ins Wasser muss.

Die Segelschiff-Hoteliers von Bremen
Katharina Berndt und ihr Freund Benjamin Feth haben einen Traum wahrgemacht: Der Zweimastklipper "Ronja" wurde ihr Zuhause auf der Weser. Mittlerweile betreiben Katharina und Benjamin auf ihrem Segelschiff ein Hotel auf dem Wasser, sie vermieten Kojen auf der "Ronja" und zwei weiteren Schiffen. "Unsere Gäste haben keine Lust auf ein normales Hotel. Wir lernen immer wieder tolle Menschen kennen!", sagt Benjamin.

Der Lotse auf der Ems
Uwe Janßen ist an der Ems aufgewachsen, bereits mit 25 Jahren als Kapitän zur See gefahren und wurde mit 31 Jahren Lotse auf der Ems. "Mit dem Fluss steh ich in Lohn und Brot!" Janßen steht vor einer besonderen Herausforderung: Auf einer Emder Werft werden Bauteile für Lachsfarmen in Norwegen gebaut. Auf einem riesigen Ponton werden sie an ihren Bestimmungsort im hohen Norden geschleppt. Die Ladung ist 44 Meter breit, die Hafenschleuse in Emden aber nur 40 Meter! Für Lotse Uwe Janßen und seine Kollegen ein kniffeliger Job, Teile der Schleuse müssen extra abgebaut werden

Die neuen Ausflugsschiffer von Hann. Münden
Für Mike und Nadine Förster ist ihr kleines Fahrgastschiff MS "Weserstein" Neuland. Die beiden Quereinsteiger veranstalten von Hann. Münden aus Ausflugsfahrten auf der Fulda und der Weser. Nadine kümmert sich um die Verpflegung der Gäste, Mike übernimmt oft den Job des Matrosen. Der Andrang ist groß, deswegen sind die Sommertage für die Ausflugsschiffer lang und stressig. "Aber ich würde nirgendwo anders mehr arbeiten wollen, auf dem Fluss finde ich Ausgleich!", sagt Nadine.

Beruf: Stand-up-Paddlerin
In der schmucken Hansestadt Stade wurde Stand-up-Paddling in den letzten Jahren zum Freizeittrend. Der Burggraben und andere Wasserläufe laden geradezu ein zu Erkundungsfahrten auf dem Brett. Pia Karstädt leitet mit 21 Jahren den SUP CLUB Stade. Bei ihr gibt´s nicht nur Seminare für Anfänger, sondern auch Yoga auf dem Wasser. In speziellen Hundekursen lernen sogar Vierbeiner, wie sie sich auf dem Board verhalten müssen, ohne dass Herrchen oder Frauchen ins Wasser fällt. "Ich erlebe hier jeden Tag Überraschungen!", sagt Pia.

Text: NDR

Fotos: © NDR/AZ Media


Produktion: AZ Media

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Siehe auch: NIEDERSACHSEN ZU FLUSS