Setbesuch in Hannover: "Morgen war Krieg"
Seit dem 29. Oktober 2024 wird der nordmedia-geförderte Spielfilm MORGEN WAR KRIEG von Autor und Regisseur Nicolas Ehret mit Enno Trebs, Ulrich Matthes und Naila Schuberth in den Hauptrollen in Hannover und Minden gedreht. Das rund 45-köpfiige Filmteam setzt das politisch brisante Drama, das am Vorabend eines Krieges in Europa angesiedelt ist, an insgesamt 24 Drehtagen um.
In MORGEN WAR KRIEG ist die EU zerbrochen und in Deutschland bilden rechts-populistische Kräfte eine neue Regierung. Krieg steht bevor. Jonas (Enno Trebs), der nichts kennt als Frieden, Wohlstand und Sicherheit, soll eingezogen werden. Er desertiert, um seine Überzeugungen und seinen Glauben an den Frieden nicht aufgeben zu müssen und versteckt sich bei seinem Vater Stuber (Ulrich Mattes), zu dem er seit seiner Kindheit keinen Kontakt mehr hatte. Doch die Situation eskaliert und führt zu einer Katastrophe...
Trotz der bedrückende Story des Films, sei die Stimmung im Team sehr gut, berichtet Producerin Kathrin Rodemeier. "Alle sind sehr motiviert, diese Geschichte zu erzählen. Bei all dem, was aktuell passiert, fühlt man sich oft ohnmächtig. Die Arbeit an dem Film gibt mir das Gefühl von Handlungsfähigkeit", betont sie. "Nicolas Ehret arbeitet seit acht Jahren an dem Film. Damals sagten viele, als sie von dem Projekt hörten, ein Krieg in Europa sei völlig unrealistisch."
In Hannover wurde u.a. im 22. Stockwerk des Bredero-Hochhauses und auf dem Hannah-Arendt-Platz vor dem Landtag gedreht. Hier wurde am 31. Oktober 2024 eine Demonstration mit einem Hungerstreik gegen die politische Macht mit einigen Polizei- und Demo-Kompars:innen inszeniert. "Trotz der Nähe zum Landtag war es kein Problem, hier zu drehen," freut sich Kathrin Rodemeier. Die Dreharbeiten in Hannover waren insgesamt unkompliziert. Wir wurden hier hilfreich zum Beispiel von Locationscout Andrea Giesel unterstützt. Hannover wird im Film auch als Hannover erzählt", berichtet sie. "Von Hannover aus geht die Geschichte dann auf dem Land weiter".
Nach langer Suche nach einer geeigneten Fähre wurde das Filmteam in Minden an der Weser fündig. Hier wurde die bereits still gelegte Fähre "Amanda" für den Film wieder in Betrieb genommen. "Wir sind froh, dass wir noch jemanden gefunden haben, der sie bedienen konnte. Amanda ist unsere vierte Hauptdarstellerin", erzählt Kathrin Rodemeier. Nach Abschluss des Drehs wird die Fähre, die eigentlich verschrottet werden sollte, in Berlin als Ponton-Schiff weitergenutzt.
In Minden wurden für den Film vier Meter hohe Grenzzäune an der Weser errichtet, denn in MORGEN WAR KRIEG ist die Weser ein Grenzfluss, den Flüchtende versuchen, zu durchschwimmen. "Eine zentrale Szene und zugleich die aufwändigste Szene des Films drehen wir hier an der Weser. Es sind 60 Kompars:innen, Stunts, Taucher:innen und Leute vom DLRG beteiligt," berichtet Kathrin Rodemeier.
Bis zum 4. Dezember 2024 wird noch in Minden, Cuxhaven und Bonn gedreht. In Cuxhaven werden u.a. in der Nähe der Kugelbake und am Meer die Schlussszenen des Films aufgenommen. MORGEN WAR KRIEG ist eine Produktion der Epik Filmproduktion in Koproduktion mit mitosfilm und Eyrie Entertainment. Produzenten sind Hüseyin Tabak, Koproduzenten Mehmet Aktas und Daniel Ehrenberg, Bildgestaltung Fabian Gamper. Die Redaktion liegt bei Andrea Hanke (WDR). Förderreferent Michal Honnens betreut das Projekt von Seiten der nordmedia. Die Produktion wird von der Film- und Medienstiftung NRW, der nordmedia und dem Kuratorium junger deutscher Film gefördert und soll im nächsten Jahr im Verleih von Little Dream Pictures in die Kinos kommen.
Siehe auch: MORGEN WAR KRIEG