Schöner Austausch beim Netzwerk-Panel "Drehort Ostfriesland" auf dem Filmfest Emden-Norderney

Gute Stimmung nach dem gemeinsamen Austausch: Die Teilnehmer:innen des Netzwerk-Panels "Drehort Ostfriesland" mit Bestsellerkrimi-Autor Klaus-Peter Wolf (Mitte) in der VHS Emden beim Filmfest Emden-Norderney © Tobias Bruns Media
Gute Stimmung nach dem gemeinsamen Austausch: Die Teilnehmer:innen des Netzwerk-Panels "Drehort Ostfriesland" mit Bestsellerkrimi-Autor Klaus-Peter Wolf (Mitte) in der VHS Emden beim Filmfest Emden-Norderney © Tobias Bruns Media

Am 7. Juni 2024 hatte die nordmedia Film Commission zum Netzwerk-Panel "Drehort Ostfriesland" in die Volkshochschule Emden eingeladen, das in Kooperation und auf Initiative des Internationalen Filmfest Emden-Norderney und der Schiwago Film stattfand.

Schiwago Film realisiert seit 2016 in Norden, Norddeich und der weiteren Umgebung die Verfilmung der OSTFRIESLANDKRIMIS für das ZDF nach den Bestseller-Romanen von Klaus-Peter Wolf. 14 Fälle von Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihrem Team sind bisher gedreht worden. Die OSTFRIESLANDKRIMIS erzielen nicht nur während des Drehs wirtschaftliche Effekte in der Region, ihr Erfolg beim Publikum lockt auch immer mehr Filmfans nach Norden, Norddeich und ganz Ostfriesland, denn Bücher und Verfilmungen haben mittlerweile Kultstatus.

Am Netzwerk-Panel "Drehort Ostfriesland" nahmen auch Bestsellerkrimi-Autor Klaus-Peter Wolf, seine Frau die Liedermacherin Bettina Göschl und der Journalist Holger Bloem teil, die beide als Figuren in den Ostfrieslandkrimis eine Rolle spielen.

Bei der Veranstaltung kamen diejenigen zu Wort, die an der Schnittstelle zwischen Filmproduktion und Kommune bei den Dreharbeiten mitwirken und diese unterstützen. Auch Mitglieder des nordmedia Kommunennetzwerks sowie Filmschaffende aus der Region waren angereist, um sich anhand konkreter Beispiele über die Drehbedingungen der erfolgreichem Krimiverfilmungen in Ostfriesland zu informieren.

Zu Beginn des Panels erläuterte nordmedia-Film Commissionerin Susanne Lange die positiven Wechselwirkungen von Dreharbeiten und Filmtourismus anhand von filmtouristischen Hotspots in Niedersachsen und gab einen Überblick über die Dreharbeiten, die schon in Ostfriesland stattgefunden haben. So erlange aktuell das Schloss Marienburg durch die weltweit erfolgreiche Serie MAXTON HALL internationale Popularität und ziehe Set-Jetter:innen in die Region Hannover. Auch die Stadt Lüneburg profitiere enorm von der Telenovela ROTE ROSEN, die seit 2006 dort gedreht wird und seitdem eine Vielzahl von Fans anziehe. Schon seit 35 Jahren sei der Pilsumer Leuchtturm in Ostfriesland weltweit populär. Die Region Krummhörn-Greetsiel sei durch den Film OTTO - DER AUSSERFRIESISCHE von und mit Otto Waalkes erst bekannt geworden und ist seitdem ein beliebtes Reiseziel. Auch die FRIESLAND-Krimireihe, die seit 2013 in Leer und Umgebung gedreht werde, erfreue sich zahlreicher "Schmunzelkrimi"-Fans, die zu den Drehorten reisen.

Daher sei es wichtig, vor Ort auch Anlaufstellen für Film- und Serienfans vorzuhalten, wie zum Beispiel Führungen und Stadtpläne mit den Drehorten, Schautafeln oder "Selfie"-Points und im besten Fall wie in Norden und Norddeich bereits geschehen, eine Ausstellung anzubieten. Ilona Eilts und Inga Graber haben mit ihrem Team vom Tourismus-Service Norden-Norddeich die Ausstellung Klaus-Peter Wolf & die Welt der Ostfriesenkrimis organisiert. Denn das Besondere an den Krimis von Klaus-Peter Wolf und ihren Verfilmungen ist, dass der Autor selbst in Norden lebt und seine Krimis an authentischen Originalschauplätzen spielen. Dies sei ein Glücksfall für die Kommune, betonte auch Ilona Eilts in der Diskussion im Anschluss an den Vortrag. "Viele sehen die Filme, lesen dann die Bücher und kommen nach Norden und Norddeich, um sich die Schauplätze anzuschauen und bestellen sich zum Beispiel im Café ten Cate genau das, was Kommissarin Ann Kathrin Klaasen in den Krimis dort am liebsten isst." Und Nordens Bürgermeister Florian Eiben bekräftigte: "Die Filme bedeuten für Norden, Norddeich und ganz Ostfriesland eine positive Werbung, die man gar nicht bezahlen könnte."

Bei den Sendern ZDF, 3sat, SkyKrimi und ZDFneo haben die OSTFRIESLANDKRIMIS bisher circa 95 Mio. Zuschauer:innen ereicht. "ARTE ist als Senderpartner eingestiegen und damit wird es bald die ersten französischen Synchronfassungen geben", freute sich Produzent Simon Grohe von der Schiwago Film beim Netzwerk-Panel. "Die Ostfrieslandkrimis und die zu diesem Kosmos zugehörigen Buch-Trilogien konnten bisher deutlich über 10 Mio. Mal verkauft werden."

Was für die Dreharbeiten notwendig ist und wie die Unterstützung vor Ort funktioniert, darüber tauschten sich die Teilnehmer:innen mit Moderator Simon Grohe aus. Simon Grohe war zunächst als Producer und jetzt als Produzent bei der Schiwago Film seit Beginn der Krimi-Reihe dabei. Gemeinsam mit Festivalleiter Edzard Wagenaar hatte er die Idee zu dem Panel. Simon Grohe freute sich besonders, dass viele am Dreh Beteiligte seiner Einladung zu einem Austausch gefolgt waren, der in dieser Form zum ersten Mal stattfand. Mit dabei waren neben den bereits genannten u.a. auch Martin Lehwald (Produzent und Geschäftsführer Schiwago Film), Lars Carstens (Fachdienst Umwelt und Verkehr), Onno K. Gent (Ranger, Nationalparkverwaltung im Ruhestand), Johann Oldewurtel (Deichacht Norden im Ruhestand) und Tobias von Schönermark (Motivaufnahmeleiter & Locationscout) sowie Carsten Lippe vom Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, der vorher u.a. Ansprechpartner für Filmteams in Norden und Norddeich war.

Carsten Lippe wies die Teilnehmenden daraufhin, dass es einen Umweltkarten-Server Niedersachsen gibt, in dem alle Naturschutzgebiete verzeichnet sind, die es bei Dreharbeiten zu berücksichtigen gilt. Durch die regelmäßigen Dreharbeiten für die OSTFRIESLANDKRIMIS habe die gesamte Stadt mittlerweile Kenntnis, was Filmteams vor Ort benötigen, so Bürgermeister Florian Eiben. Die Stadt hat gemeinsam mit der Produktion ein leerstehendes Möbelhaus in Norden zum Filmstudio umgebaut. Hier befinden sich das Produktionsbüro und verschiedene Filmsets.

In der ersten Reihe bei der Premiere von OSTFRIESENNACHT in Emden: Klaus-Peter Wolf und Bettina Göschl © Tobias Bruns Media
In der ersten Reihe bei der Premiere von OSTFRIESENNACHT in Emden: Klaus-Peter Wolf und Bettina Göschl © Tobias Bruns Media

Aufgrund der großen Nachfrage nach der Klaus-Peter Wolf-Ausstellung soll in den "Norder Filmstudios" im Herbst 2024 auch ein Museum rund um die OSTFRIESLANDKRIMIS eröffnen. Zum Abschluss des Panels gab es für die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich bei einem Mittagessen im Henri's weiter auszutauschen und mit Gästen des Internationalen Filmfests Emden-Norderney beim "Get Together Drehort Ostfriesland" ins Gespräch zu kommen. Festivalleiter Edzard Waagenar hofft, dass das Netzwerk-Panel "Drehort Ostfriesland" der Startpunkt einer Veranstaltungsreihe des Festivals ist, die über die Jahre wachsen wird.

Auf dem Filmfest Emden-Norderney lief am Folgetag die neue Verfilmung OSTFRIESENNACHT in einer Doppel-Premiere, zu der 30 Teammitglieder aus Cast und Crew angereist waren, um den Film auf Norderney und in Emden auf großer Leinwand mit dem Publikum im Kino zu erleben. Schauplatz von OSTFRIESENNACHT waren im vorletzten Winter sowohl Emden als auch die Insel Norderney. Außerdem wurdebeim Filmfest Ilka Sparringas in Ostfriesland gedrehter Spielfilm Film OHNE WORTE als Premiere vor ausverkauftem Haus gezeigt.