Produktionsspiegel

Genre
Drehort
Produktionsjahr
Sonstiges

DAS LAND DER VERLORENEN KINDER

Genre
Dokumentarfilm
Format
HD
Länge
90 min / 52 min
Land/Jahr
DE 2024
Regie
Juan Camillo Cruz, Marc Wiese

Venezuela versinkt im Chaos, die Demokratie ist abgeschafft und der Hunger hat die Menschen fest im Griff. In den Armenvierteln, die bei den Einheimischen Barrios heißen, sterben die Kinder. Die Menschen haben oft noch nicht einmal die Mittel für einen Sarg, sie beerdigen die toten Kinder in Plastiktüten. Der Film begibt sich in das schlimmste Barrio des Landes: Santa Rosa in Maracaibo. Die Bewohner hier denken nicht an ein Morgen, sie versuchen nur den nächsten Tag zu erreichen. Sie kämpfen im Überlebensmodus. Yorbenis ist 14 Jahre alt, ein Malandro und Verbrecher. Er hat geraubt, entführt und war bei Morden dabei. Die Gewalt gehört für ihn zum Alltag, da fühle man nichts, sagt er. Der schmächtige Junge ist Teil der Tribu Gang und steht an der Schwelle selbst zum Mörder zu werden und endgültig im Sumpf der Verbrechen zu versinken. Der Film dokumentiert seinen Alltag und zeigt ihm an diesem Scheidepunkt seines Lebens.

Seine Mutter Kiara ist eine ausgezehrte Frau, die viel älter aussieht, als die 33 Jahre, die sie ist. Sie hat acht Schwangerschaften erlebt und tut alles, um Yorbenis und seine Geschwister am Leben zu halten. Manchmal sei der Hunger so stark, dass sie ohnmächtig werde, sagt sie. Und das Schlimmste sei ihre Kinder hungern zu sehen. Kiara hat Drogen verkauft und sich protestiert, heute geht sie mit den kleinen Kindern im Stadtzentrum betteln. Dann beschließt sie nach Kolumbien zu fliehen. Ihre kleinen Kinder nimmt sie alle mit, für Yorbenis reicht das Geld für ein Ticket nicht mehr. Er bleibt alleine in Santa Rosa zurück. Rund sieben Millionen Menschen sind in den letzten Jahren aus dem Land migriert, fast eine Million Kinder sind von den Flüchtlingen zurückgelassen worden. Kiara hat Angst, dass ihr großer Sohn in ihrer Abwesenheit ermordet wird. Denn die feindliche Gang jagt ihn ebenso wie die Polizei. Immer wieder kreisen Hunderte Polizisten das Viertel ein und erschießen die Bewohner ohne Gerichtsverfahren bei ihren Razzien. Im Land sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen rund 6500 Menschen so willkürlich hingerichtet worden.

Buch: Marc Wiese

Regie: Juan Camillo Cruz, Marc Wiese

Produktion: Dreamer Joint Venture Filmproduktion GmbH

Produzent, Herstellungsleitung: Oliver Stoltz

Produktionsleitung: Jorge Benezra

Kamera: Alfredo de Juan

Ton: David Rojas

Schnitt: Laia Prat

Mischung: Jörg Höhne

Musik: Alva Noto

Mitwirkende: Carolina Leal & Victoria, Kiara Valbuena & Yorbenis, Kiarelis, Macha

Redaktion: Gudrun Hanke-El Ghomri,  Simone Reuter, SWR; Catherine Le Goff ARTE; DR; SRF

Fotos: © Dreamer Joint Venture

Drehort: Venezuela

Drehzeit: 2020-2022

Erstaufführung: 23.01.2024, FIPA DOC Biarritz - Festival International Ducumentaire, Biarritz (Frankreich)

Kinostart: 04.07.2024

Verleih: Real Fiction

Weltvertrieb: Java Films

Förderung: nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH (Produktion); MFG Baden-Württemberg; Hessen Film und Medien; FFA

 

Information:

Dreamer Joint Venture Filmproduktion GmbH

Oliver Stoltz

Regensburger Straße 25

10777 Berlin

Tel.: +49 (0)30-30 02 44 40

E-Mail: info@dreamerjointventure.de

www.dreamerjointventure.de

Preise:

  • Bronze Millenium - Best Film On Human Rights Award, Millenium Festival 2024, Brüssel (Belgien)
  • VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis 2024 an Oliver Stoltz, DOK.fest München