Business-Frühstück am 6.12.2018 in Hannover: Regisseur RP Kahl von der Deutschen Filmakademie

v.l.n.r.: Jochen Coldewey, RP Kahl und Thomas Schäffer
v.l.n.r.: Jochen Coldewey, RP Kahl und Thomas Schäffer

Rund 30 TeilnehmerInnen kamen am 6. Dezember zum zweiten Business-Frühstück 2018 ins Central-Hotel Kaiserhof nach Hannover. Regisseur und Referent RP Kahl gab den Gästen als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Filmakademie einen Einblick in die Arbeit der in 2003 gegründeten Berliner Organisation. Ziel der Deutschen Filmakademie ist die Förderung des deutschen Films und die Vermittlung von Kinokultur. Mit ihren knapp 2.000 Mitgliedern aus allen künstlerischen Sparten des deutschen Films ist der gemeinnützige Verein das zentrale Forum für Filmschaffende in Deutschland.

In seinem Vortrag ging RP Kahl vor allem auf die Aspekte der Mitgliedschaft und den Deutschen Filmpreis ein. Dabei beantwortete er sowohl die Frage, wie man Mitglied werden kann als auch, welche Bedingungen ein Film für eine Nominierung beim Deutschen Filmpreis erfüllen muss.

Eine der Aufgaben der Mitglieder ist es, in 16 Kategorien die Preisträger des Deutschen Filmpreises zu wählen. Bei der Filmeinreichung gilt es, nach der Richtlinienanpassung an das EU-Recht, bestimmte Kriterien zu beachten: Der Film muss entweder in deutscher Sprache produziert worden sein, der Regisseur bzw. Produzent muss in Deutschland oder der EU ansässig sein, der Großteil der Finanzierung muss aus Deutschland stammen und/oder der offizielle Kinostart muss in Deutschland erfolgt sein. Jährlich werden ca. 70 Spiel-, 50 Dokumentar- und 20 Kinderfilme den entsprechenden Sektionen zur Vorabauswahl vorgelegt. Hiervon werden ca. 40 % nominiert. Bereits eine Nominierung führt zu einer Prämie, die Preisgelder müssen von den Preisträgern in neue Projekt investiert werden. Der Deutsche Filmpreis verfügt über ein Gesamtvolumen von 2,995 Mio. Euro und ist damit der höchstdotierte Kulturpreis Deutschlands.

RP Kahl erläuterte auch die große Herausforderung, bei der Auswahl der Nominierungen den Ausgleich zwischen künstlerischem Anspruch und kommerziellem Erfolg zu schaffen. Der besucherstärkste Kinofilm sei nicht automatisch für den besten Spielfilm nominiert, so RP. Die nächste Verleihung des Deutschen Filmpreises - auch LOLA genannt - findet am 3. Mai 2019 in Berlin statt.

Neben Mitgliedschaft und Filmpreis stellte RP Kahl zudem die Bandbreite an Veranstaltungen vor, die von der Akademie durchgeführt werden, u.a. die Verleihung des Nachwuchspreises First Steps oder „Mix it“, ein filmpraktisches Projekt für Jugendliche mit und ohne Fluchthintergrund.

Nach dem sehr informativen Vortrag blieb für die Gäste noch Zeit zu netzwerken, offene Fragen zu klären und mit Kaffee, Croissants und anregenden Gesprächen entspannt in den Tag zu starten.
 

Fotos: Timo Jaworr