Förderreferent Jan Oehlmann ist bei der nordmedia Ansprechpartner für die Gamesförderung, die sich an kleine und mittelständische Unternehmen richtet. Aus Mitteln des Landes Niedersachsen kann die Konzept- und Prototypenentwicklung, die Produktion und der Vertrieb eines Games gefördert werden, was seit 2011 neun Mal der Fall war. Jan Oehlmann betonte, dass die nordmedia bei der Auswahl der Anträge mit externen Experten aus der Gamesbranche zusammenarbeitet. Die aussichtsreichsten Antragssteller werden dann zum "Pitching Day" eingeladen, um ihr Projekt persönlich zu präsentieren. Lisa May ist Projektleiterin des Netzwerks digital und gab beim nordmedia Business-Frühstück einen Ausblick auf die anstehenden gamesrelevanten Aktivititäten der nordmedia.

Fabian Wolff ist Entwickler bei der Kamicat GmbH, die sich seit 2009 schwerpunktmäßig mit Social Media Games beschäftigt. Ihr nordmedia-gefördertes Spiel ?Kamicat Football 2012" läuft erfolgreich auf Facebook und zählt mit mehr als 900.000 monatlichen Nutzern zu den Top 5 im deutschen Bereich (Stand November 2012). Im Gegensatz zum "klassischen" Game erhielten die Spieler hier, so Wolff, einen Mehrwert durch soziale Interaktionen.

Dabei setze Kamicat auf ein komplexeres Spielerlebnis, das "mehr als säen und ernten" biete. Der Trend bei Social Media Games gehe insgesamt zu mehr Komplexität, da bei simpleren Spielen schnell eine Sättigung eintrete. Außerdem gelte es zu berücksichtigen, dass Mobile Gaming und Social Gaming durch die zunehmende Nutzung von Smartphones und Tablet-PCs immer mehr verschmelzen. Bei der Entwicklung von Social Media Games müsse daher eine schnelle Zugänglichkeit und ein regelmäßiges Wiederbesuchen des Spiels ermöglicht werden. „Kamicat Football 2012" spielen täglich 100.000 User durchschnittlich 35 Minuten lang mit steigender Tendenz, was, laut Wolff, ein sehr guter Wert ist.

Grundsätzlich ist das Spielen von "Kamicat Football 2012" kostenlos. Erlöse werden durch den Verkauf von Items erzielt. "Pimpen kostet", so Wolff. Wer also ein besonderes Fußballstadion, seine Mannschaft individuell ausstatten oder seine Profis optimieren möchte, kann dafür Elemente käuflich erwerben. Da dies nur ein sehr kleiner Prozentsatz der User wahrnimmt und 30 % der Umsätze an Facebook abgeführt werden müssen, befinde sich Kamicat, so Wolff, noch in einem "monetären Lernprozess". Man arbeite zur Zeit z.B. an einem virtuellen Transfermarkt, denke über Bandenwerbung nach und sei auf der Suche nach einem Hauptsponsor.

Im Anschluss an den informativen Vortrag bot das nordmedia Business-Frühstück wieder die Gelegenheit, sich in gewohnt entspannter Atmosphäre auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Fotos: Jörg Lorenz