Der Transmedia-Experte sieht großes Zukunftspotential im Zusammenspiel mit den verschiedenen Medien und Plattformen: "Das Publikum will Medieninhalte selbst nutzen können. Und genau das macht transmediales Erzählen möglich. Hier ist es nicht mehr nur so, dass eine Geschichte nach dem Top-Down-Prinzip - einer erzählt, die anderen konsumieren - abläuft. Die Zuschauer stehen im Mittelpunkt!" Als Beispiel führte van Wyngaarden unter anderem das Transmedia-Projekt "The Spiral" (ARTE 2012) an und veranschaulichte den Besuchern bildlich die Umsetzung von transmedialen Möglichkeiten. "In erster Linie zählt die Story! Wenn der Stoff stimmt, kann er im transmedialen Erzählen unheimlich spannend multiperspektivisch aufbereitet werden", so van Wyngaarden.

Anschließend diskutierten die Besucher bei Kaffee und Brötchen weiter ausführlich die Chancen und Risiken dieser strategischen Erzählform. Viele äußerten sich positiv gegenüber dem Ansatz, allerdings gab es auch vermehrt Nachfragen über die reelle Umsetzbarkeit vor allem für kleinere Unternehmen. Van Wyngaarden sieht das allerdings optimistisch: "Mit der richtigen Story funktioniert transmediales Storytelling auch mit kleinem Budget!"

Egbert van Wyngaarden ist Professor an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in München und gründete 2012 das auf digitales Storytelling und crossmediales Design spezialisierte Büro Transmedia Desk. Gleichzeitig ist er Vorstandsvorsitzender des interdisziplinären Netzwerks für Medienschaffende Transmedia Bayern e.V..

Greta Clasen

Fotos: Jörg Lorenz