Kinematheks-Kinopreise 2018: drei Kinos aus Bremen und Niedersachsen ausgezeichnet
Am 26. Oktober 2018 wurden die Kinopreise des Kinematheksverbundes zum 19. Mal in Berlin an insgesamt 21 nichtgewerbliche Kinos vergeben, darunter drei Kinos aus Bremen und Niedersachsen. Die Auszeichnungen in Höhe von insgesamt 30.000 Euro zeichnen die Arbeit von Kommunalen Kinos und filmkulturellen Initiativen in Deutschland aus, die für außergewöhnliche Filmprogramme stehen.
Ihr Engagement für die Weiterentwicklung des Kinos als Ort der Vielfalt, als kultureller Treffpunkt und Kulturgut wurde damit gleichermaßen gewürdigt. Vier Kinos wurden mit Hauptpreisen und 16 weitere mit zweiten Preisen ausgezeichnet. Der mit 6.000 Euro dotierte "Lotte-Eisner-Preis" ging an das Kommunale Kino Pforzheim.
Das City 46 in Bremen gewann den mit 2.000 Euro dotierten ersten Preis in der Kategerie "Kino, das bildet". Hier werden innnovative, generationenübergreifende Vermittlungskonzepte prämiert, zudem solche Angebote, die Kindern und Jugendlichen Filme als künstlerische Werke näherbringen und zu tieferer Beschäftigung mit ihnen anregen. Die Begündung der Jury:
"Etwas fällt sofort ins Auge, wenn man das Programm des 1. Preisträgers durchblättert: Bildung steht oft auf der Agenda des City 46 / Kommunalkino Bremen - seien es die Schulkinowochen, die das Kino für das gesamte Bundesland koordiniert, die „Globale“, die in der Umwelt- und Verteilungsdebatte Weiterbildung leistet, das Kinder- und Jugendfilmfest oder - und das bereits zum 22. Mal - das jährliche Bremer Filmsymposium. 2017 widmete es sich dem Film als Forschungsmethode. Die Vorträge in verschiedenen Foren und ein attraktives Filmprogramm verdeutlichen die Qualität der Veranstaltung. Herzlichen Glückwunsch an das City 46!"
Das Kino achteinhalb in Celle wurde mit dem zweiten Platz in der Kategorie "Kino, das verbindet" ausgezeichnet, der mit 1.000 Euro dotiert ist.
Der Preis zeichnet nachhaltige Kooperationen mit politischen, sozialen und kulturellen Initiativen für eine gesellschaftliche Teilhabe der Bürger und Bürgerinnen sowie interkulturelle Kinokonzepte aus.
Die Begründung der Jury:
"Der zweite Preis geht an die Initiative achteinhalb - Kino und Kultur e.V. in Celle, deren Verantwortliche das Kino nicht nur als Vorführort verstehen, sondern auch zu allen Gelegenheiten Gesprächsanlässe bieten."
Das Kino im Sprengel in Hannover gewann den zweiten Preis in der Kategorie "Kino, das wagt". Dieser Preis geht an Programme, die neue filmästhetische Perspektiven anbieten. Er zielt auf die Präsentation filmkünstlerischer Werke abseits des Mainstreams sowie innerhalb der verschiedensten Genres. Gewürdigt werden innovative Ansätze in Programmstruktur und Präsentationsformen.
Die Jury begründete die Auszeichnung damit, dass das "Kino im Sprengel aus Hannover (...) seinem politischen Anspruch treu bleibt und etwa das Thema Rassismus aus ungewöhnlicher Perspektive betrachtet.
Die Jury ehrte in diesem Jahr Kinos und ihre ProgrammacherInnen aus den Städten Berlin, Bremen, Celle, Frankfurt am Main, Freiburg im Breisgau, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, Konstanz, Leipzig, Leverkusen, Mannheim, Nürnberg, Potsdam, Saarbrücken, St. Ingbert und Wiesbaden.
Das Spektrum der prämierten Spielstätten ist ausgesprochen breit und reicht vom Zeughauskino in Berlin - eine der renommiertesten Spielstätten Deutschlands mit einem Programm von Weltruf - bis zur Initiative „achteinhalb“ in Celle, das rein ehrenamtlich Kinokultur in die Provinz bringt.
Fotos: Marian Stefanowski
Weitere Informationen: www.deutsche-kinemathek.de