Volle Säle und viele Preise beim 22. Filmfest Emden-Norderney
- lebendige Publikumsresonanz mit mehr als 22.000 Besuchern

Das Internationale Filmfest Emden-Norderney stand eine Woche im Mittelpunkt der ganzen Region. Ehrengast Martina Gedeck, die erste Trägerin des Emder Schauspielpreises zeigte sich begeistert über die Schönheit der Preisstatue und betonte, wie sehr sie ihren Aufenthalt in Emden genossen hat. Als Gast des neu etablierten Filmtees bezauberte sie die Zuschauer mit Geschichten aus ihrem Filmschaffen.
Mehr als 70 Filmgäste - ob Schauspieler, Regisseurin, Produzentin oder Drehbuchautor - besuchten das Festival und waren begeistert von der lebendige Publikumsresonanz und der guten Atmosphäre.
Auf Norderney stiegen die Zuschauerzahlen beinahe explosionsartig an, schon am Sonntag konnte der dortige Festivalorganisator Herbert Visser verkünden, dass der bisherige Besucherrekord von 3100 verkauften Karten auf der Festivalinsel überschritten sei. Weiterhin volle Säle in den Spielstätten Kurtheater und Conversationshaus sorgten dafür, dass am Ende des Festivals insgesamt mehr als 4000 Besucher auf Norderney zu verzeichnen sind.

Auch in Emden waren die Kinos sehr gut besucht, zahlreiche Vorstellungen waren ausverkauft. Insgesamt standen dem Festival weniger Kinokapazitäten zur Verfügung als 2010, doch waren diese besser ausgelastet.
Die Schulvorstellungen des Festivals erfreuten sich mit insgesamt 3700 verkauften Karten großer Beliebtheit, auch die Sondertickets für junge Zuschauer unter 21 Jahren waren sehr gefragt. Insgesamt haben über 22.000 Zuschauer das Festival besucht, was einer Steigerung von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Preisträger

Britische Produktionen feiern große Erfolge auf der festlichen Galaveranstaltung des Internationalen Filmfestes Emden-Norderney im ausverkauften Neuen Theater in Emden. Nach Grußworten von Dr. Josef Lange, Staatssekretär des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, und Alwin Brinkmann, Oberbürgermeister der Stadt Emden, warteten die 600 Gäste gespannt auf die Gewinner der sechs ausgelobten Filmpreise sowie auf die Verleihung des neu eingeführten Emder Schauspielpreises. Insgesamt sind die Preise des diesjährigen Festivals mit 53.500 Euro dotiert. Fast alle Preise werden vom Publikum vergeben.
Bernhard Wicki Preis
Nominiert für den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Publikumspreis waren 18 Filme aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Finnland, Italien und der Schweiz.
Preispatin: Elisabeth Wicki-Endriss
Preissponsoren: Remmer Edzards, Stadtwerke Emden; Thomas Ehrlich, Score Tankstellen und Mineralöl; Herbert Visser, Staatsbad Norderney
1. Preis (Euro 10.000)
THE FIRST GRADER, UK 2010, Reg.: Justin Chadwick
2. Preis (Euro 3.000)
ORANGES AND SUNSHINE, UK/Australien 2010, Reg.: Jim Loach
3. Preis (Euro 2.000)
STATIONSPIRATEN, CH 2010, Reg.: Michael Schaerer

AOK-Filmpreis
Der erstmalig ausgeschriebene AOK-Filmpreis ist mit einem Preisgeld von 5000 Euro dotiert und geht an die Regie eines Wettbewerbsfilms, der das Thema Gesundheit kreativ aufgreift.
Preispate: Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender AOK Niedersachsen
Der Preis ging an:
STATIONSPIRATEN, CH 2010, Reg.: Michael Schaerer
DGB Filmpreis
Sechs Filme standen im Wettbewerb um den mit 5.000 Euro dotierten Publikumspreis für gesellschaftlich in besonderer Weise engagierte Filme. Die nominierten Produktionen greifen in unterschiedlichster Weise aktuelle sozial relevante Themen auf, z.B. das Recht auf Bildung, Repressionen am Arbeitsplatz oder ethnische und religiöse Konflikte.
Preispate: Alexander Kirchner, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EGV
Der Preis ging an:
THE FIRST GRADER, UK 2010, Reg.: Justin Chadwick

Ostfriesischer Kurzfilmpreis der VGH
11 Produktionen aus den Niederlanden, Norwegen, Deutschland und der Schweiz gingen ins Rennen um den begehrten "Kamera-Ottifanten". Der Sieger des Kurzfilmwettbewerbs erhält neben dem von Otto Walkes entworfenen Kamera-Ottifanten ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro. Der zweite Platz ist mit 1000 Euro und der dritte Platz mit 500 Euro dotiert.
Preispate: Lothar Streblau, VGH-Regionaldirektor
1. Preis (Euro 2.500 + Kamera-Ottifant )
SUIKER / SUGAR, NL 2010, Reg.: Jeroen Annokkée
2. Preis (Euro 1.000)
NUSSBRAUN, D 2010, Reg.: Andreas Zerr
3. Preis (Euro 500)
ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE, D 2010, Reg.: York-Fabian Raabe

NDR Filmpreis für den Nachwuchs
Ausgezeichnet mit dem NDR Filmpreis für den Nachwuchs wird die Regie eines deutschen Erstlings- oder Zweitlings-Spielfilms. Fünf Filme hofften darauf die höchste Bewertung durch das Publikum zu erhalten. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Präsentator:
Holger Ahäuser, NDR, Leiter Studio Oldenburg
Der Preis ging an:
TAGE DIE BLEIBEN, D 2011, Reg.: Pia Strietmann
EZetera Filmpreis
Eine Jugendjury legt die Gewinner des von der Emder Zeitung gestifteten und mit 2.500 Euro dotierten Preis „EZetera“ für den besten Film aus Sicht Jugendlicher und junger Erwachsener fest.
Preissponsor: Emder Zeitung
Der Preis ging an:
Scherwin Amini, Hauptdarsteller STATIONSPIRATEN, CH 2010, Reg.: Michael Schaerer

Emder Schauspielpreis
Erste Preisträgerin der neuen Auszeichnung ist Martina Gedeck. Mit ihr wurde eine der führenden deutschen Schauspielerinnen geehrt, die vom Publikum für ihr nuancenreiches Spiel und ihre beeindruckende Ausstrahlung sehr geschätzt wird.
„Sensibel und sinnlich, scheu und Lasziv, stolz und bodenständig - Martina Gedeck ist wunderbar wandelbar in ihren Rollen, brilliert in Drama oder Komödie, kann so einfühlsam wie eindringlich Brüche im Leben von Menschen darstellen, sie ist eine Reisende in Zwischenwelten.“, sagte Dr. Ulrich Spies, Leiter des Referates Grimme-Preis beim Grimme-Institut, in seiner Laudatio.
Der Emder Schauspielpreis wurde von der Dirks Group Emden mit einem Preisgeld von 5000 Euro ausgestattet und von Geschäftsführer Marcus Dirks an Martina Gedeck überreicht. In Zukunft soll diese Auszeichnung jährlich an herausragende deutschsprachige Schauspielerinnen und Schauspieler vergeben werden.

Emder Drehbuchpreis
Aus 75 anonym eingereichten Drehbüchern ermittelte eine in enger Zusammenarbeit mit dem Grimme-Institut berufene Jury am Freitag, 17. Juni, zum siebten Mal den Gewinner des Emder Drehbuchpreises. Die Gelder werden zweckgebunden für die Entwicklung neuer Projekte vergeben.
Preissponsor: Seehafenspedition Jakob Weets
Emder Drehbuchpreis 2011 (Euro 10.000)
„365" von Sathyan Ramesh
Nominierungen (je Euro 1.000)
„Leere verschlingen" von Denijen Pauljevic
„5 Jahre" von Stefan Schaller
Das Drehbuch „Nordstrand“ von Florian Eichinger erhielt eine lobende Erwähnung.

Sonderpreis: Ein Schreibtisch am Meer
Der wohl ungewöhnlichste Preis eines deutschen Filmfestivals, zwei Wochen Kurzstipendium zur Projektentwicklung im Loft des kleinen, exklusiven und gemütlichen Hotels Seesteg wurde in diesem Jahr erstmalig zur Festivaleröffnung auf Norderney vergeben.
Preissponsor: Hotel Seesteg, Norderney
Der Preis ging an:
Max Zähle, Regisseur RAJU
Weitere Informationen:
www.filmfest-emden.de