"Miss Holocaust Survivor" von Radek Wegrzyn erhält Ernst-Lubitsch-Sonderpreis

Franziska Pohlmann, Thomas Schäffer, Radek Wegrzyn & Petra Schleuning bei der Ernst-Lubitsch-Preisverleihung (v.l.n.r.) (Foto: © nordmedia)
Franziska Pohlmann, Thomas Schäffer, Radek Wegrzyn & Petra Schleuning bei der Ernst-Lubitsch-Preisverleihung (v.l.n.r.) (Foto: © nordmedia)

Der nordmedia-geförderte Spielfilm MISS HOLOCAUST SURVIVOR von Regisseur Radek Wegrzyn hat am 25. August 2024 den Ernst-Lubitsch-Sonderpreis für Menschlichkeit gewonnen. Radek Wegrzyns Dokumentarfilm beleuchtet den Schönheitswettbewerb „Miss Holocaust Survivor“, der Frauen ehrt, die zu den letzten Überlebenden des Holocaust zählen. Diese mutigen Frauen treten ihrem unvorstellbaren Schicksal mit Würde und Stärke entgegen. Der von einer Trauma-Therapeutin initiierte Wettbewerb bietet den Teilnehmerinnen die Möglichkeit, einen kleinen Teil jener Erfahrungen nachzuholen, die ihnen in ihrer Jugend unter den Nationalsozialisten schmerzlich verwehrt blieben. Produziert wurde der Film von Magical Realist. Gedreht wurde der Film vom Herbst 2019 bis 2021 u. a. in Hannover. Hier wurde mit Schauspielerinnen Reenactment-Szenen gedreht, die Erinnerungssequenzen aus der Kindheit der portraitierten Protagonistinnen darstellen.

Radek Wegrzyn, geboren 1977 in Danzig, studierte Film- und Fernsehregie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Seinen Abschluss machte er mit der preisgekrönten Tragikomödie SOMMER AUF DEM LAND. 2017 gründete Radek Wegrzyn gemeinsam mit vier anderen Filmschaffenden die Produktionsfirma Magical Realist.

Der Ernst-Lubitsch-Preis wird seit 1958 vom Club der Filmjournalisten Berlin e.V. für die beste komödiantische Leistung im deutschen Film verliehen. Benannt nach dem jüdischen Berliner Regisseur Ernst Lubitsch, der 1922 nach Hollywood emigrierte, erinnert der Preis an den Verlust, den die Nazis durch die Vertreibung und Ermordung jüdischer Künstler verursachten. Der Regisseur Billy Wilder, ebenfalls jüdischer Herkunft, initiierte den Preis 1957, um die Bedeutung des jüdischen Humors für die deutsche Kultur zu betonen und ihn als Waffe gegen Menschenverachtung und Extremismus zu nutzen. 

Weitere Informationen zum Ernst-Lubitsch-Preis: www.lubitsch-preis.de